Die Öl Frage!

Ich werde immer wieder nach meiner Meinung zum Motoröl gefragt. Daher versuche ich hier mal meine Erfahrungen in diesem Bereich kurz und kanpp zu erläutern und ein paar Tipps zu geben:

Eins vorweg: Die Motorenöle, die von den Herstellern freigegeben sind, erfüllen ihren Zweck. Es ist immer darauf zu achten, dass man bei Verwendung eines falschen Öles einen Schaden in riskieren kann. Die Öle aus den Herstellervorgaben sind für sämtliche Anwendungsgebiete eines Motorlebens ausgelegt, was unter anderem den Brötchenkurs als auch den sportlichen Einsatz abdecken muss. Die Öle müssen daher in einem Temperaturbereich von -40 bis +50 °C Außentemperatur funktionieren, was natürlich eine gewaltige Herausforderung ist. Daher sind meist Longlife Öle ala 5W30 oder 0W30 in Verwendung. Dies ist ein recht dünnes Öl, welches vor allem in tiefen Temperaturbereichen eine schnelle uns stabile Schmierung gewährleistet und auch bei hohen Temperaturen eine gute Schmierfähigkeit mit sich bringt. Das dünne Öl führt aber auch dazu, dass mehr Öl-Nebel über die Kurbelwellenentlüftung angesaugt wird und die FSI und TFSI Motoren dadurch schneller verkoken können. Dies haben wir bereits bei einigen Kundenfahrzeugen feststellen müssen. Gerade Motoren, die mit 0W30 betrieben wurden, hatten eine größere Ansammlung von Öl in der Unterseite der Ansaugbrücke. Motoren die dagegen mit z.B. 15W50 betrieben wurden, waren dort weniger verölt. Dies läßt den Schluss zu, dass bei Verwendung von dickerem Öl auch die Menge des angesaugten Öls über die KW-Entlüftung geringer ist. Das angesaugte Öl führt ja nicht nur zur Verkokung der Ansaugwege, sondern es verringert auch die Klopffestigkeit des Kraftstoff-Luft-Gemisches während der Verbrennung. Wenn man also nun ein Öl verwendet, welches weniger zu Ölnebelbildung neigt, kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Ich verwende seit einigen Jahren ausschließlich Motoröle von motul. Dieses in verschiedenen Viskositäten je nachdem in welchem Motor es zum Einsatz kommt. Zum Thema Viskosität habe ich folgende hilfreichen Zeilen auf der Internseite: www.motoroel-portal .de gefunden:

 

Viskosität von Öl – SAE-Viskositätsklassen

Die Viskosität ist eine zentrale Kennzahl bei der Klassifikation von Öl. Sie ist eine Maßzahl, mit der die Zähflüssigkeit einer Flüssigkeit angegeben wird. Damit kann Motoröl in verschiedene Viskositätsklassen eingeordnet werden.

Dieser Beitrag erklärt die Aussagekraft der Viskosität bei Motorölen, die genaue Bedeutung der Viskositätsklassen inklusive Viskositätstabellen und worauf man im Zusammenhang mit der Viskosität achten sollte, wenn man ein Motoröl kauft.

Viskosität von Motoröl

Grundsätzlich beschreibt die Viskosität aus physikalischer Sicht die „innere Reibung“ einer Flüssigkeit. Diese entsteht bei der Bewegung und ist für jede Flüssigkeit unterschiedlich: Zum Beispiel hat Honig eine höhere Viskosität als Wasser, denn Honig ist zähflüssiger.

Darüber hinaus ändert sich die Zähflüssigkeit zusammen mit der Umgebungstemperatur. Am Beispiel Honig kennt das jeder: Wird der Honig erwärmt, dann wird er dünnflüssiger und fließt leichter. Beim Motoröl verhält es sich genauso. Eine wichtige Eigenschaft des Motoröls muss deshalb sein, dass die Viskosität zur Betriebstemperatur passt. Bei einem kalten Motor muss das Öl bereits dünnflüssig genug sein, um schmierfähig zu sein. Gleichermaßen muss es beim warmen Motor z.B. bei 90 °C noch „fest“ genug sein, um noch ausreichend Schmierung zu bieten.

Viskositätsklassifikation

Die Einteilung von Motoröl in Viskositätsklassen erfolgt durch die sogenannte SAE-Angabe (Society of Automotive Engineers). Da praktisch alle modernen Motoröle heute Mehrbereichsöle sind, erfolgt die Angabe mit zwei Zahlen. Die erste Zahl gefolgt von einem ‚W‘ steht für ‚Winter‘ und damit für die Niedrigtemperaturviskosität bei kalten Temperaturen. Die zweite Zahl für die Hochtemperatur-Viskosität. Genaueres hierzu wird in diesem Beitrag anhand des Beispiels 5W-30 erklärt.

Je größer die Zahlen sind, desto zähflüssiger ist das Öl. Und umgekehrt je kleiner die Zahlen, desto dünnflüssiger ist es. Außerdem gilt, dass für höhere Viskositäten der Schmierfilm stärker belastbar wird, jedoch läuft ein Motor mit niedrigerer Viskosität leichter (was gleichzeitig zu geringerem Spritverbrauch führt), da das Öl dann flüssiger ist.

Damit all diese Faktoren zusammenspielen, muss für jeden Motortyp das Öl mit der richtigen Viskosität eingesetzt werden, so dass dieser optimal arbeitet. Bei der falschen Viskosität kann der Motor nicht den korrekten Öldruck aufbauen, wodurch schlimmstenfalls ein Motorschaden eintreten kann.

Ölviskosität Tabelle

Bei der SAE-Angabe gibt die erste Zahl (= Niedrigtemperatur-Viskosität für kalte Temperaturen) an, bis zu welcher Tiefsttemperatur das Öl unter den Bedingungen nach SAE J 300 noch pumpbar ist.

Motoröl Tiefsttemperatur, bei der das Öl noch pumpbar ist
SAE 0W −40 °C
SAE 5W −35 °C
SAE 10W −30 °C
SAE 15W −25 °C
SAE 20W −20 °C
SAE 25W −15 °C

Die zweite Zahl (= Hochtemperatur-Viskosität) gibt das Fließverhalten in Bezug auf die Referenztemperatur bei 100 °C an.

Motoröl min. Viskosität bei 100 °C
SAE 20 6,9 mm²/s
SAE 30 9,3 mm²/s
SAE 40 12,5 mm²/s
SAE 50 16,3 mm²/s
SAE 60 21,9 mm²/s

 

Meine eigenen Fahrzeuge:

Bei meinen eigenen Fahrzeugen verwende ich meist das 5W40 und 15W50 300V Competition von motul (https://www.motul.com/de/de/products/300v-competition-15w50–2). Dies kann man sowohl bei Sauger- als auch bei Turboaufgeladenen Motoren verwenden. Man sollte jedoch nicht versuchen einen Start bei -40 °C damit durchzuführen. Dafür ist das Öl einfach zu dick. Bei einem Mangelschmierung während des Kaltstarts kann man recht schnell Schäden riskieren. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welches Öl er verwendet, bitte achtet auf jeden Fall auf die Vorgabe der Hersteller und geht kein Risiko ein. Ein Mißachten der Vorgabe kann in der Garantiezeit zum Erlöschen dieser führen. Was grundsätzlich hilfreich ist, ist das Verkürzen des Intervalles. Also weg von dem 30.000 km Intervall hin zu 10.000 bis 15.000 km mit jährlichem Wechsel. Damit macht man definitiv nichts verkehrt.