Diesel Tuning

Wir wollen Euch hier ein paar Details zur Optimierung von Diesel-Motoren näher bringen. Unter anderem wie es genau funktioniert und welche Modelle wir optimieren können.

Wir fangen damit an, wie man bei einem Diesel-Motor mehr Leistung erreichen kann. Das Brennverfahren läuft beim Diesel anders ab als beim Otto (Benziner). Hier wird im Gegensatz zum Fremdzünder (Otto-Motor) das Gemisch nicht extern (Zündkerze) gezündet, sondern die Verbrennung ensteht durch das Einspritzen des Kraftstoffes in die über die Verdichtung erwärmte Luft im Zylinder. Beim Selbstzünder wird der mittlere Zylinderdruck über die eingespritze Kraftstoffmenge verändert. Das heißt, wenn man mehr Einspritzmenge programmiert, erreicht der Motor einen höheren Mitteldruck, dadurch ein höheres Drehmoment und eine höhere Leistung. Dies kann man aber nur so lange steigern, bis das Luft-Kraftstoffgemisch entweder nicht mehr ausreichend für eine saubere Verbrennung (er beginnt zu rußen) ist oder die Abgastemperatur enorm ansteigt. Und genau hier ist auch der Punkt, bei dem man sehr vorsichtig sein muss. Eine zu hohe Abgastemperatur führt über kurz oder lang zum frühzeitigen Tot des oder der Turbolader, der Katalysatoren oder Diesel-Partikel-Filter. Daher ist hier darauf zu achten, dass der Wert begrenzt wird (Bauteilschutzfunktionen). Diese Funktionen sollten immer aktiv bleiben. Jetzt kann man natürlich den Ladedruck, also die Füllung des Zylinders mit mehr Luft erhöhen, um das Luft-Kraftstoffgemisch wieder etwas auszugleichen. Dies wird auch immer mitgemacht, aber bitte so, dass der Turbolader keinen erhöhten Verschleiß erleidet. Erhöhung des Ladedruck von bis zu 0,4 bar sind durchaus machbar, ob dies immer haltbar ist, ist eine andere Frage. Wenn man nun den ladedruck erhöht, sollte man die Erhöhung des Ladedruckes/der Füllung über Außenluftdruck deaktivieren, sonst kann es dazu kommen, dass das Motorsteuergerät bei geringem Umgebungsdruck, zum Beispiel auf einem Berg, zum Ausgleich der Luftmasse selbstständig den Ladedruck erhöht und dann kann es zu Überdrehern und zum Schaden am Turbolader kommen. Auch das Einspritzsystem hat einen Einfluß auf dei erreichbare Leistung. Je neuer die Motoren sind, desto höher ist der Kraftstoffdruck der Einspritzung. Dies führt bei gleicher Einspritzmenge zu einer geringeren Öffnungszeit der Injektoren und zu einer feineren Verteilung des kraftstoffes im Brennraum. Man kann bei der Optimierung auch den Einspritzdruck erhöhen. Hierbei sollte man aber auch auf die Festigkeit der Bauteile des Einspritzsystems achten.

Kurzum: man kann immer nur die Leistung und das Drehmoment so weit steigern, bis aus Brennverfahrenssicht das System an eine Grenze stößt. Es gibt Motoren, die eine deutlich höhere Leistung zulassen und es gibt welche, bei denen das Tuning überschaubr ist. Gerade kleinere Diesel Motoren, wie der 2,0l TDI aus dem Golf 7 mit der Bezeichnung EA288 haben eher weniger Potential ohne die technischen Grenzen zu überschreiten. Das liegt daran, dass die Literleistung schon recht hoch ist und die Motoren auf Grenze ausgelegt sind. Die großen Brüder aus dem Hause Audi, also die 3,0l und 4,0l bzw. 4,2l TDI haben da deutlich mehr Potential. Wir durften schon mal bei einem V12 TDI eine Optimierung durchführen und dort sind durch kleinste Eingriffe eine Steigerung um 100 PS problemlos möglich.

Zusammen mit HLC-Media haben wir zwei Videos zu unserem Touareg V8 TDI mit Serie 340 PS und 800 Nm gemacht: